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Sanierungsquote

Die Quote für energetische Sanierungen im deutschen Gebäudebestand liegt aktuell bei 0,69% (Stand 10/24).

Im Jahr 2022 lag die Sanierungsquote bei 0,88%, in 2023 bei 0,70%. Für die Erreichung der Klimaziele 2030 ist eine jährliche Quote von 2% notwendig.

Der Gebäudesektor verfehlt seit Jahren die gesteckten CO2-Einsparziele der Bundesregierung und ist für 30% der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Gemäß der Leitstudie “Aufbruch Klimaneutralität” der Deutschen Energie-Agentur (dena) aus dem Jahr 2022 müssten jährlich 1,7 bis 1,9 Prozent der Wohngebäude energetisch saniert werden, damit der Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral werden kann.

Zwei Drittel aller Wohngebäude befinden sich in den niedrigen Effizienzklassen D bis H und verbrauchen mehr als 100 kWh/qm im Jahr. Die Gebäude in den schlechtesten Klassen G und H sind für 50% des gesamten Energieverbrauchs des Gebäudesektors verantwortlich.

Die Steigerung der Sanierungstätigkeiten hat viele positive Auswirkungen für Immobilieneigentümer, Mieter und die deutsche Wirtschaft. Durch die vielfältige Wertschöpfung infolge energetischer Sanierungstätigkeiten enstehen beträchtliche Auswirkungen auf die Binnenwirtschaft und den Arbeitsmarkt. Immobilieneigentümer profitieren insbesondere davon, dass der Wert einer Immobilie mit verbesserter Gebäudehülle und damit Energieeffizienz gesteigert wird. Mieter werden unabhängiger von schwankenden Energiepreisen, müssen geringere Heizkosten aufbringen. Für alle Bewohner erhöht sich spürbar der Wohnkomfort.

Die Wärmewende der rund 19 Millionen Wohngebäude und zwei Millionen Nicht-Wohngebäude ist eine enorme Herausforderung: Der alleinige Fokus auf den sogenannten Fuel-Switch, die Elektrifizierung der Wärmeversorgung, muss aufgelöst werden. Notwendig ist ein Maßnahmen-Mix, der kostenoptimale Antworten liefert. So ist beispielsweise für den Ausbau der erneuerbaren Energien eine Reduzierung des Verbrauchs wichtig, um Netzkapazitäten aureichend zu berücksichtigen und Energiesicherheit zu gewährleisten.

Sanierungsquote Gebäudehülle

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Entwicklung Sanierungstätigkeiten

2024

Der Markt für energetische Sanierungen ist weiter rückläufig, jedoch mit einem Novum: In 2024 sinkt der Neubau erstmals deutlich stärker als die Sanierung.

Der Rückgang der Neubautätigkeit wirkt sich zusätzlich dämpfend auf die Sanierungstätigkeiten aus. Dies ist mit sogegannten Umzugsketten zu erklären, denn ein Umzug in einen Neubau zieht weitere Umzüge nach sich und ist ein günstiger Zeitpunkt, um größere Investitionen in energetische Sanierungen zu tätigen.

Trotz einer Stabilisierung des Immobilienmarkts, einem Absinken der Inflationsrate und Anstieg der Reallöhne sinkt die Sanierungsquote weiter und man kann eine Investitionszurückhaltung erkennen.

Grundsätzlich ist die gesamtwirtschaftliche Lage nach wie vor verunsichernd. Hinzu kommt, dass von staatlicher Seite keine Signale zur Förderung kommen, sondern z.B. die Fördermittel für die Energieberatung gekürzt werden.

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Zur Pressemitteilung Prognose 1. Halbjahr 2024

2023

Insgesamt ging die Fläche energetischer Sanierungen in 2023 um 20% zurück. Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise, die hohen Inflationsraten und Hypothekenzinsen wirkten sich dämpfend auf die Investitionen aus. In früheren Perioden führte dies zu einer höheren Nachfrage nach energetischen Sanierungen, diesmal jedoch zu einem Rückgang – teils aus Spargründen, teils aufgrund von Budgetverschiebungen in andere Gewerke, z.B. Heizungstechnik und PV-Anlagen.

Unklar kommunizierte Regelungen zu Fördermaßnahmen und -volumina sowie die wahrgenommene Fokussierung auf die Gebäudetechnik haben die Maßnahmen an der Gebäudehülle aus dem Fokus der Hausbesitzer gerückt.

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2022

Nach einem starken Jahresauftakt 2022 ist die Wohnbausanierung im zweiten Halbjahr 2022 zunehmend zum Erliegen gekommen. Gründe für die Investitionszurückhaltung waren die Inflation und die steigenden Baupreise. Hinzu kam eine generelle Verunsicherung durch die Energiekrise – zu erwartende Kosten konnten nicht abgeschätzt werden, geplante Projekte wurden verschoben.

Zwar rückten energetische Maßnahmen und damit die Gebäudehülle zunehmend in den Blick der Gebäudeeigentümer, aber konkrete Projekte wurden vorerst nicht realisiert. Es standen vor allem Heizung und Photovoltaik im Fokus der Wohnbausanierung.

Berechnungen

Die laufende Marktdatenstudie zur Sanierungsquote in Deutschland wird von B+L Marktdaten Bonn im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) erarbeitet. B+L Marktdaten ist auf die Branchen rund um das Bauen, Wohnen und Immobilien spezialisiert und erstellt seit mehr als 25 Jahren weltweite Marktprognosen für alle Produkte in diesem Bereich.

Für die Marktbeobachtung auf einer Quartalsbasis wird eine fortlaufende Panelbefragung von Verarbeitern und Planern durchgeführt. Es wird jeweils die Absatzentwicklung des vorherigen, des laufenden und des kommenden Quartals abgefragt.

Weitere Informationen: Website B+L Markdaten

Kontakt

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Simone Jost, simone.jost@buveg.de

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