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Green Deal

Green Deal und Renovierungs­­welle

Der Grüne Deal („Green Deal“) ist eine Wachstumsstrategie der EU-Kommission, die zum Beispiel mittels neuer Klimagesetze die Klimaneutralität der Europäischen Union vorantreibt. Unter Berücksichtigung der Ressourceneffizienz und der Wettbewerbsfähigkeit sollen bis zum Jahr 2050 eine Reihe von Klimazielen erreicht werden. Innerhalb dieses Vorhabens fällt dem Gebäudesektor eine besondere Rolle zu, da er für rund ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich ist. Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission im Rahmen des „Green Deals“ die Renovierungswelle („Renovation Wave“) als eine von vielen Maßnahmen ins Leben gerufen.

Das Ziel der Renovierungswelle ist die Verdopplung der Sanierungsrate auf zwei Prozent. Darüber hinaus ist geplant, den infolge der Corona-Pandemie beschlossenen Wiederaufbaufonds in Höhe vieler Milliarden zu einem erheblichen Teil in grüne Projekte zu investieren.

Die Klimaziele

Emissionen reduzieren

Die EU soll, bezogen auf 1990, bis 2030 in allen Bereichen der Industrie, der Wirtschaft und des Verkehrs mindestens 55 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Bis 2050 wird eine Treibhausgasneutralität – also ein klimaneutrales Europa – angestrebt.

CO2-Fußabdruck von Gebäuden

Auf Gebäude entfallen rund ein Drittel aller CO2-Emissionen. Bis 2030 soll der Ausstoß in diesem Sektor in Deutschland auf rund 70-72 Millionen Tonnen gedrosselt werden. Im Vergleich zu 1990 sind dies knapp 67 Prozent weniger. Das Ziel bis 2050 sieht de facto Null-Emissionen, also eine Klimaneutralität, vor.

Herausforderungen

Instandhaltung

Sanierungs­rate unzu­reichend

Der Anteil energetisch unzureichender Gebäude in Deutschland und anderen Ländern in Europa liegt bei knapp 60 Prozent. Damit spielen Bestandsgebäude bei der Reduktion der CO2-Emissionen eine zentrale Rolle. Die Sanierungsrate liegt jedoch seit Jahren bei unter einem Prozent. Das genügt nicht, um die jeweiligen Ziele bis 2030 und 2050 zu erreichen.

Fachkräfte­mangel vorhanden

Die durch die Renovierungswelle anvisierte Verdoppelung der Sanierungsrate ist dringend notwendig, um den Gebäudesektor energetisch zu modernisieren. Leider fehlen jedoch tausende von Fachkräften, um die Maßnahmen in der notwendigen Qualität umzusetzen.

Förder­dschungel ver­unsichert

Zwar existieren zahlreiche Förderungen, die Immobilienbesitzer und Unternehmen bei der Planung, Durchführung und Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen unterstützen, doch oftmals ist es für den Laien schwierig, den Durchblick zu behalten und die passende Unterstützung zu finden. Aufgrund der Verunsicherung werden dringend notwendige Sanierungen häufig verschoben oder gar nicht erst angegangen.

"Green Deal" richtig ausgestalten

Energie­effizienz ist der Schlüssel

Die Senkung des Energiebedarfs durch energetische Maßnahmen an der Gebäudehülle ist entscheidend, um den zukünftigen Bedarf an Wärme und Strom durch erneuerbare Energien decken und die Klimaziele des Grünen Deals erreichen zu können.

Kosten

Gelder sinnvoll investieren

Die geplante Verdoppelung der Sanierungsquote muss mit entsprechenden finanziellen Mitteln hinterlegt werden. Daher ist es richtig, dass 30 Prozent des Wiederaufbaufonds und des EU-Finanzrahmens in den Klimaschutz eingezahlt werden müssen. Notwendig sind zielgerichtete und durchdachte Investitionen, unter anderem in die Effizienzsteigerung.

Die Hülle macht den Unterschied

Eine energieeffiziente Gebäudehülle ist die Voraussetzung dafür, dass moderne Haustechnik ihr volles Potenzial entfalten kann und dass der CO2-Fußabdruck im Gebäudesektor signifikant schrumpft.

Hemmnisse abbauen

Eine unklare Datenlage, komplizierte Förderinstrumente, verwirrende Vorgaben – die energetische Modernisierung des Gebäudesektors klemmt an vielen Stellen. Es fehlt häufig nicht nur an ausreichenden finanziellen Mitteln, sondern vielmehr müssten auch bestehende Hemmnisse abgebaut werden, beispielsweise die Verringerung bürokratischer Hürden durch „One-Stop-Shops“.

Dynamische
Gebäudehülle

Politik

CO2-Bepreisung