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Pressemeldungen

Energieeffizienz: Wichtiger Baustein der neuen EU-Gebäuderichtlinie

By 16. Dezember 2021No Comments

Berlin, 16.12.2021:  Mit der Veröffentlichung des Entwurfs der novellierten EU-Gebäude-Energieeffizienz-Richtlinie (EPBD, Energy Perfomance of Buildings Directive) betont die Europäische Kommission die Bedeutung der Energieeffizienz im Gebäudebestand zur Erreichung der Klimaschutzziele.

Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) begrüßt die Neuerungen, die ineffiziente Wohngebäude, öffentliche Gebäude und Nichtwohngebäude adressieren. Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEG erklärt diesbezüglich: „Das ist ein wichtiger und überfälliger Schritt, der nun in Richtung Klimaneutralität gegangen werden muss. Die energetisch schlechtesten Gebäude müssen als erstes angepackt werden, da bei Ihnen das größte CO2-Einsparpotential besteht.“

Sanierung nach dem Prinzip „worst first“

Konkret werden Mindeststandards für die Gesamtenergieeffizienz im Bestand festgelegt. So sollen beispielsweise Gebäude und Gebäudeteile im Besitz öffentlicher Einrichtungen bis spätestens zum 1. Januar 2027 die Energieprofilklasse F erreichen, und nach dem 1. Januar 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse E. Aber auch für private Nichtwohngebäude sowie Wohngebäude und Gebäudeeinheiten gelten perspektivisch neue Vorgaben für die Gesamtenergieeffizienz, die schrittweise ab 2027 eingeführt werden.

Hinrichs führt weiter aus: „Dreißig Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland verharren immer noch in den schlechtesten Energieeffizienzklassen G und H. Und machen dabei 50 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses aus.“

Aussagekraft der Gebäudeenergieausweise stärken

Die Europäische Kommission fordert in ihrem Entwurf ebenfalls eine Überarbeitung der Gebäudeenergieausweise, um realistischere und umfassendere Daten über den energetischen Zustand des Bestands zu erhalten. Im Rahmen nationaler Datenbanken sollen diese Informationen dann gebündelt werden. Auf diese Weise könnte der Sanierungsbedarf besser abgeschätzt und Ressourcen optimal eingesetzt werden. „Für die optimale Planung zum Erreichen der Klimaneutralität im Gebäudesektor werden dringend belastbare Daten benötigt“, erklärt BuVEG-Geschäftsführer Hinrichs.

Schritt für Schritt zum klimaneutralen Gebäudesektor

Auch die geplante Weiterentwicklung des bisherigen Niedrigstenergiegebäudes hin zum neuen „Null-Emissions-Gebäude“ im Neubau ist letztlich zu begrüßen, da diese zusätzlichen Bauten nicht dazu führen dürfen, dass die Emissionen des Gebäudesektors insgesamt – trotz der Erfolge bei der Sanierung – steigen.

„Die Renovierungswelle muss nun an Fahrt aufnehmen. Ein weiteres Verfehlen der CO2-Einsparziele im Gebäudesektor können wir uns nicht mehr erlauben. Weder aus ökologischen noch aus ökonomischen Gründen. So ist es gerade für Eigentümer und Mieter wichtig, mittels Energieeffizienz vor stark steigenden Energiepreisen geschützt zu sein“, erörtert Hinrichs abschließend.

Zum BuVEG:

Der BuVEG – Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle repräsentiert alle an der Gebäudehülle beteiligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fenstern, Türen, Fassaden, Putzsystemen und Dämmstoffen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet die Klimapolitik: Die effiziente Gebäudehülle ist für das Erreichen der Klimaschutzziele unabdingbar und spielt ebenso beim Werterhalt einer Immobilie als auch für Komfort und Gesundheit eine wichtige Rolle.