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GEG-Gesetzentwurf: Tragischer Rückschritt für klimaneutralen Gebäudesektor

Von 5. Juli 2022Juli 25th, 2022No Comments

Berlin, 05.07.2022:

Der aktu­elle Entwurf für die Ände­rung des Gebäu­de­en­er­gie­ge­setzes (GEG) wirft die Anstren­gungen für einen klima­neu­tralen Gebäu­de­sektor erneut zurück.

Gebäude des geplanten Stan­dards nicht 2045-zielkonform

“Der Gesetz­ent­wurf ist ein tragi­scher Rück­schritt für das Ziel, den hohen Verbrauch im Gebäu­de­sektor endlich zu senken. Der darin geplante Neubau­stan­dard ist unter dem Strich schlechter als der aus der gerade abge­lau­fenen Effi­zi­enz­haus­för­de­rung 55. Demnach müssten die Gebäude mit dem neuen Stan­dard bis 2045 noch einmal ange­fasst werden. Das ist gera­dezu absurd”, sagt Jan Peter Hinrichs, Geschäfts­führer des Bundes­ver­bands ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäu­de­hülle (BuVEG). Konkret plant die Bundes­re­gie­rung zwar die Anfor­de­rung an die Primär­energie auf das Niveau Effi­zi­enz­haus 55 zu verschärfen, aber die entspre­chenden Anfor­de­rungen an die Gebäu­de­hülle werden nicht nach­jus­tiert. “Damit wird der bereits geför­derte Stan­dard nicht nur unter­boten, er wird faktisch konter­ka­riert”, so Hinrichs weiter.

Gebäu­de­be­stand — Fehlanzeige!

Der Gesetz­ent­wurf lässt außerdem gänz­lich ein Einspar­kon­zept für den Gebäu­de­be­stand vermissen. Fast ein Drittel der Wohn­ge­bäude befindet sich immer noch in den schlech­testen Effi­zi­enz­klassen und verur­sacht die Hälfte aller Emis­sionen (so genannte worst perfor­mance buil­dings). Das große Einspar­po­ten­zial, das hier schlum­mert, wird unver­ständ­li­cher­weise völlig außer Acht gelassen. “Der vorlie­gende Gesetz­ent­wurf ist nicht nur wenig ambi­tio­niert, er ist ein fatales Signal für das Ziel eines klima­neu­tralen Gebäu­de­sek­tors”, so Hinrichs abschließend.

Zum BuVEG:

Der BuVEG – Bundes­ver­band ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäu­de­hülle reprä­sen­tiert alle an der Gebäu­de­hülle betei­ligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fens­tern, Türen, Fassaden, Putz­sys­temen und Dämmstoffen. 
Ein Schwer­punkt der Arbeit bildet die Klima­po­litik: Die effi­zi­ente Gebäu­de­hülle ist für das Errei­chen der Klima­schutz­ziele unab­dingbar und spielt ebenso beim Wert­er­halt einer Immo­bilie als auch für Komfort und Gesund­heit eine wich­tige Rolle.