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Pressemeldungen

Gemeinsame Erklärung: Energetische Sanierung des Gebäudebestands nicht vernachlässigen

By 2. Juni 2023No Comments

Berlin, 02.06.2023:

Verbände warnen in gemeinsamer Erklärung vor anhaltender Baurezession und Verfehlen der Klimaziele.

In einem gemeinsamen Appell haben Verbände der Baustoffindustrie, der Energieeffizienz sowie der Energieberater an Bundesbauministerin Geywitz und die zuständigen Landesminister der Bauministerkonferenz am 01.06.2023 die Forderung formuliert, dass die energetische Sanierung des Gebäudebestands nicht vernachlässigt werden darf.

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG):

„Die aktuelle Debatte wird leider wenig sachlich und zu emotional geführt. Die Fakten sprechen jedoch eine eindeutige Sprache: Der deutsche Gebäudebestand ist nach wie vor ein Verbrauchsriese. Nur mit Energieeffizienzmaßnahmen , also einer drastischen Verbrauchsreduzierung, können wir die Klimaziele noch erreichen und senken das Risiko hoher Kosten sowie die Abhängigkeit von Dritten.“

Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle:

„Es wird allerhöchste Zeit für eine ambitionierte Energieeffizienzpolitik im Gebäudesektor. Neben dem Einbruch des Neubaus droht ein Rückgang der ohnehin stagnierenden Sanierung. Die Folge: Baurezession und Versagen beim Klimaschutz. In einem ersten Schritt muss die Förderung für Sanierungsmaßnahmen an die für eine erneuerbare Heizung angeglichen werden.“ 

Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden:

„Erneuerbare Energie – Wärmeschutz – Heizungstechnik müssen als Dreiklang der Wärmewende gemeinsam gedacht werden. Die Bevorzugung eines Segments hingegen kostet wertvolle Akzeptanz in der Bevölkerung und vernachlässigt entscheidende Potenziale für mehr Klimaschutz im Gebäudesektor.“

Benjamin Weismann, Bundesgeschäftsführer des GIH Bundesverbands:

Dass der Einbau einer neuen Heizung doppelt so hoch gefördert wird wie Maßnahmen an der Gebäudehülle, bricht mit der Logik jeder ganzheitlichen Energieberatung. Da eine gut gedämmte Hülle den Heizbedarf senkt, sollte sie am besten vor einem Heizungstausch in Angriff genommen und finanziell zumindest gleichrangig unterstützt werden.“

Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand  der Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF):

„Ohne deutlich mehr Energieeffizienz sind die Klimaziele wirtschaftlich unerreichbar. Die Bundesregierung muss, national und auf EU-Ebene die Einführung von Standards zur Sanierung der energetisch schlechtesten Gebäude voranbringen – mit ausreichendem Vorlauf und flankierender Förderung. Die Lösungen sind längst vorhanden. Die Zeit für Ausreden ist vorbei.“

Stefanie Koepsell, Vorstandssprecherin des Deutschen Energieberaternetzwerks (DEN):

„Natürlich ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung unabdingbar, aber das große Potenzial der Gebäudehülle darf nicht vergessen werden! Dazu brauchen wir verlässliche Planungs- und angemessene Förderbedingungen sowie eine praxistaugliche Umsetzung der gesetzlichen Regelungen.“

Klicken Sie hier zum Download der gemeinsamen Erklärung “Energieeffizienter Gebäudebestand: Voraussetzung für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und bezahlbares Wohnen”

Zum BuVEG:

Der BuVEG – Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle repräsentiert alle an der Gebäudehülle beteiligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fenstern, Türen, Fassaden, Putzsystemen und Dämmstoffen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit bildet die Klimapolitik: Die effiziente Gebäudehülle ist für das Erreichen der Klimaschutzziele unabdingbar und spielt ebenso beim Werterhalt einer Immobilie als auch für Komfort und Gesundheit eine wichtige Rolle.