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Umfrage: Bevölkerung verliert zunehmend Interesse an Klimaschutz / Energieeinsparpotenzial bei Immobilien weiterhin stark unterschätzt

Von 22. September 2023No Comments

Berlin, 22.09.2023:

Die Bevöl­ke­rung verliert zuneh­mend das Inter­esse und die Moti­va­tion beim Klima­schutz. Das zeigt eine reprä­sen­ta­tive Umfrage, die Verbrau­cher im dritten Jahr in Folge darüber befragt hat, in welchem der fünf Sektoren Energie, Indus­trie, Land­wirt­schaft, Verkehr und Gebäude mehr CO2-Emis­sionen einge­spart werden sollten. Die meisten Befragten (37,6 %) geben an, dass über­haupt nicht mehr bzw. in keinem der Bereiche mehr einge­spart werden müsse, um die Klima­schutz­ziele zu erreichen.

Des Weiteren decken sich die Angaben der Befragten nicht mit der Realität der tatsäch­li­chen CO2-Emis­sionen, die je Sektor verur­sacht werden: So spielt zum Beispiel der Gebäu­de­sektor, der schon zweimal seine Einspar­ziele verfehlt hat und damit nach wie vor als Sorgen­kind beim Ener­gie­ver­brauch gilt, mit knapp 16 Prozent quasi keine Rolle bei den Befragten.

Klima­schutz: Bevöl­ke­rung ist frustriert

Jan Peter Hinrichs, Geschäfts­führer des Bundes­ver­bands ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäu­de­hülle e.V. (BuVEG): “Die Umfrage zeigt, wie sehr die Bevöl­ke­rung von der Debatte um den Klima­schutz frus­triert ist — es herrscht eine Null­bock-Stim­mung. Vor allem der Streit um das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz, das soge­nannte Heizungs­ge­setz, hat viel Vertrauen gekostet und die Bevöl­ke­rung demo­ti­viert, bei der Klima­trans­for­ma­tion mitzu­ma­chen. Das Projekt Klima­schutz ist in Deutsch­land stark beschä­digt worden.”

Zu den Einzelergebnissen:

Frage­stel­lung: In welchen dieser Bereiche werden Ihrer Meinung nach bisher zu wenig CO2-Emis­sionen einge­spart, um die Klima­schutz­ziele zu erreichen?

1. Keine dieser Bereiche: 37,6%

2. Verkehr: 34,0%

3. Indus­trie: 28,3%

4. Gebäude: 16,1%

5 Ener­gie­wirt­schaft: 15,1%

6. Land­wirt­schaft: 10,5%

Kehrt­wende im Gebäu­de­sektor erforderlich

“Die Bundes­re­gie­rung muss jetzt schleu­nigst eine Kehrt­wende bei der Klima­po­litik hinlegen. Für den Gebäu­de­be­reich muss das heißen:

1. Die Verbrau­cher müssen vor vola­tilen Ener­gie­kosten geschützt werden. Daher sollten verläss­liche und reali­täts­nahe Förder­be­din­gungen bei der ener­ge­ti­schen Sanie­rung herge­stellt werden.

2. Eigen­tümer der ener­ge­tisch schlech­testen Gebäude aus den Effi­zi­enz­klassen G und H müssen zuerst in den Fokus genommen werden. Ihre Immo­bi­lien machen 30 Prozent des Gebäu­de­be­stands aus und verbrau­chen rund die Hälfte des gesamten Gebäudebestands.

3. Maßnahmen zur Verbrauchs­re­du­zie­rung müssen beim Projekt Ener­gie­wende im Gebäu­de­be­stand die gleiche Bedeu­tung erhalten wie die zum Ener­gie­trä­ger­wechsel, also Heizungstausch”,

so Jan Peter Hinrichs abschließend.

Die reprä­sen­ta­tive Umfrage wurde vom Meinungs­for­schungs­in­stitut Civey im Auftrag des Bundes­ver­bands ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäu­de­hülle e.V. (BuVEG) unter 5.005 Befragten ab 18 Jahre zwischen dem 23.8. bis 25.8.2023 durchgeführt.

Hier sind die Ergeb­nisse aus dem Jahr 2021 und 2022 abrufbar.

Zum BuVEG:

Der BuVEG – Bundes­ver­band ener­gie­ef­fi­zi­ente Gebäu­de­hülle reprä­sen­tiert alle an der Gebäu­de­hülle betei­ligten Gewerke. Dazu gehören Hersteller von Steinen, Fens­tern, Türen, Fassaden, Putz­sys­temen und Dämmstoffen. 
Ein Schwer­punkt der Arbeit bildet die Klima­po­litik: Die effi­zi­ente Gebäu­de­hülle ist für das Errei­chen der Klima­schutz­ziele unab­dingbar und spielt ebenso beim Wert­stei­ge­rung einer Immo­bilie als auch für Komfort und Gesund­heit eine wich­tige Rolle.